Alte oder kranke Menschen zu pflegen ist eine anspruchsvolle, aber lohnende Aufgabe. Es geht dabei um weitaus mehr als nur Mahlzeiten an eine Person im Pflegesessel auszugeben, gemeinsame Bastelstunden abzuhalten und bei der Körperpflege behilflich zu sein: Pflegefachkräfte sind eine unerlässliche Stütze. Ihre Arbeit kommt nicht nur den Pflegebedürftigen selbst, sondern auch der Gesellschaft als Ganzes zugute. Ohne Pfleger müssten die Personen trotzdem versorgt werden, was dann in den Aufgabenbereich der Angehörigen fallen würde. In der Folge könnten diese ihrer Erwerbstätigkeit nicht mehr in dem Umfang nachgehen wie normal, worunter wiederum die Wirtschaftsleistung leiden würde. Dieser Beitrag zeigt, wie die Ausbildung zur Pflegefachkraft abläuft und welche Inhalte gelehrt werden.
Themenschwerpunkte und Voraussetzungen
Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist in theoretische und praktische Abschnitte untergliedert. In den Schulstunden lernen die Auszubildenden den Aufbau des menschlichen Körpers kennen und setzen sich mit verschiedenen Körperfunktionen wie dem Herz-Kreislauf-System auseinander. Im Bereich der Krankheitslehre erfahren sie, wie Krankheiten entstehen, wie sie diagnostiziert werden und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Im Zuge dieser Unterrichtseinheiten lernen sie auch Hilfsmittel wie Pflegesessel kennen und erfahren, wie diese die tägliche Arbeit erleichtern können. Darüber hinaus erfahren sie, wie Patienten vorschriftsgemäß in das Heim aufgenommen werden und was sie beim Aufnahmegespräch beachten müssen.
Als Voraussetzung ist die mittlere Reife rechtlich vorgeschrieben. Bewerber mit Hauptschulzeugnis können zu der Ausbildung zugelassen werden, wenn sie vorher erfolgreich an einer zweijährigen Pflegeschule teilgenommen haben. Alternativ schließen sie eine mindestens zweijährige Berufsausbildung in einem fachfremden Bereich ab. Obwohl es keine gesetzliche Bedingung ist, erwarten viele Pflegeschulen von den Bewerbern, dass sie vor Ausbildungsbeginn ein zweimonatiges Praktikum in der Pflege absolvieren. Das Mindestalter liegt laut Gesetz bei 17 Jahren, in der Praxis werden jedoch Kandidaten ab 18 bevorzugt.
Ausbildungsvergütung und Kosten
Seit 2020 müssen Auszubildende zum/zur Pflegefachmann/frau eine Vergütung enthalten. Diese kann schon im ersten Ausbildungsjahr bis zu 1.200 Euro brutto betragen und steigt in den folgenden Jahren weiter. Wer eine staatliche Pflegeschule besucht, muss hierfür keine Gebühren bezahlen, sodass mehr vom Einkommen übrigbleibt. Private Pflegeschulen hingegen sind in der Regel kostenpflichtig. Sie verlangen für Anmeldung, Eignungsfeststellung und Prüfungen eine finanzielle Selbstbeteiligung. Die Höhe dieser Kosten ist von Schule zu Schule unterschiedlich, weshalb es sich lohnen kann, verschiedene Bildungsträger zu vergleichen.